Günther Moschig'
THOMAS RIESS - Malerei (Auszug)
Das Menschenbild und die Figur sind die vorrangigen Anliegen des Malers und Zeichners Thomas Riess. Dies sei deshalb vorangestellt, weil Riess zu jenen jungen Malern gehört, die nach den malereiimmanenten Diskursen zur postmedialen Wirklichkeit von Bildern wieder existenzielle Fragen nach dem Leben und die eigene Persönlichkeit zum Anlass ihrer Kunst nehmen. Gerade die Frage nach dem Menschenbild ist angesichts der Genforschung und ihrer erarbeiteten Möglichkeiten in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext wieder neu zu stellen. Künstler wie Thomas Riess entziehen sich deshalb auch nicht soziologischen Kategorien und Kriterien. weil sie wissen, dass ihre Wahrnehmungen und Empfindungen immer auch sozial bedingt sind.
An der Schnittstelle zwischen Figur und Abstraktion bleibt Riess dem Körperlichen verpflichtet. Die Übungen des Zeichners kommen ihm darin zu Gute. Die Spontaneität und Direktheit seiner Zeichnungen wird in den gemalten Bildern mit sicherem Gespür für Farbwerte in die räumliche Dimension erweitert
Günther Moschig (Kurator)