Markus Hauser'

zu den Arbeiten von Thomas Riess



Riess ist ein sensibler Beobachter seiner Umgebung, seiner ihn umgebenden Menschen, seiner selbst und der vorhersehbaren und unvorhersehbaren Umstände welche diese drei in welchen wie auch immer gearteten Zusammenhängen bringen. Riess ist ein Chronist von Geschehnissen, er beschreibt das Ereignis und dessen Verlauf, formuliert alles schonungslos zur pointierten Anekdote ohne Rücksicht auf die eigene Person. Da ist kaum eine Arbeit in der er nicht Existentielles ins Spiel bringt. Sein Blick richtet sich von Außen nach Innen, von der Natur auf den Geist. Das sinnlich Wahrnehmbare gilt nur noch als anregender Reiz, als auslösender Moment für das innere Erlebnis. Um diese Erfahrungen zum Ausdruck zu bringen bedient sich Riess einer lapidaren, einfachen, direkten Bildsprache: expressive(r) dramatische(r) Strich bzw. Pinselführung, ausdrucksteigernde Deformierung bis zur karikaturhaften Entstellung, aber er scheut dabei auch das Plakative nicht, um seine Botschaft zu formulieren.

Markus Hauser (Kulturjournalist)